Startseite
Geschichte
Vorgeschichte 1904 - 2006
Neubau 2006 - 2013
Bergbau 1740 - 1973
Umgebung 1955 - 2012
Name
Infrastruktur
& Umwelt
Impressionen
Unsere Nachbarn
Archiv
Impressum
& Datenschutz
|
Nachbarschafts-Geschichte
Geschichte einiger interessanter Gebäude aus der Nachbarschaft der Christ-König-Straße.
"Haus der Begegnung", Alsenstraße 19a
Ein Großteil der Gebäude der benachbarten
Begegnungsstätte, die heute durch eine Tordurchfahrt von der Alsenstraße aus erreichbar ist, ist eigentlich nur ein Anbau:
Das heutige Hausmeister-Haus wurde vom Inhaber der Fahrzeugwerke EHV Lienen (siehe Vorgeschichte), Friedrich Esser, um 1955/56 als Wohnhaus für sich und seine Frau gebaut - man erkennt heute noch eine
Art "Freitreppe" in Richtung Garten. In den Adressbüchern von 1959 bis 1967 taucht Friedrich Esser unter der Adresse "Wittener Str. 92b" auf, da
das Haus von der Wittener Straße über das Grundstück 92a erreichbar war. Auch die Häuser "Alsenstrasse 19 und 21" gehörten Friedrich Esser.
1962 kaufte die Stadt das 5.432qm große Grundstück, das auch das Gelände des heutigen Spielplatzes an der Düppelstraße
umfasst, mitsamt des Wohnhauses Wittener Straße 92b nach langwierigen Verhandlungen von Friedrich Esser. Kurze Zeit war dort die
Schauspielschule untergebracht, dannach eine Tagesstätte für geistig behinderte Kinder. Spätestens ab 1977 wurde daraus eine Sonderschule
für geistig Behinderte mit einer kleinen Turnhalle (später als "Gymnastikraum" bezeichnet). Auf den Bauplänen von
Markus-Bau finden sich für die Gebäude auch heute noch die Bezeichnungen "Schule", "Turnhalle" und "Whs".
Mit dem Schuljahr 1988/89 wird die Sonderschule geschlossen bzw. in die Hilda-Heinemann-Schule an der Eifelstrasse
integriert. Seit 1991 bis heute (2012) dient der Komplex als Begegnungsstätte.
In einem separaten Flachbau war von August 1993 bis August 2012 die AWO-Kindertagesstätte Alsenstrasse untergebracht. Das seitdem
leerstehende Gebäde wurde 2016 abgerissen und die neue Fläche begrünt - sie wird nun durch den Alsengarten als Gemeinschafts- bzw. Bürgergarten genutzt.
Quellen und Anmerkungen:
- Adressbuch der Stadt Bochum, Jahrgänge 1955 - 1967, 1984 - 1995
- Bauplan Q100 Stand ca. 2008
- Ausstellungsdatum von Zeugnissen der Schule "Alsenstrasse"
- Akte zum Grundstückskaufvertrag beim Amt für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster der Stadt Bochum
- Vorlage Nr. 20131125 vom 16.5.2013 zum Abriss der leerstehenden Kindertagesstätte
- Vorlage Nr. 20132026 vom 10.10.2013 zur Verwendung der freiwerdenden Fläche der ehemaligen Kita
"Lohring-Haus", Hochhaus Wittener Straße 87
Vor dem zweiten Weltkrieg stand in Höhe der Nummer 87 - dort wo heute das Hochaus steht - auch schon ein Gebäude.
Die Lohbergstrasse und heutige Altenbochumer Strasse (früher Oststraße) mündeten etwas weiter
stadteinwärts in Höhe der Hausnummer 85 gemeinsam in die Wittener Straße. Das Haus Nr. 87 wurde
allerdings im Krieg zerstört.
|
|
Nach dem Krieg wurde der Lohring in Verlängerung des Steinrings bis zur Eisenbahnbrücke ausgebaut,
das Kreuzungsviertel mit den Hausnummern 85 & 87 blieb zunächst Brach- bzw. Gartenland.
Auf dem Gelände mit der Hausnummer 83 befand sich die ESSO-Tankstelle H. Eiser - siehe Foto links aus dem Dezember 1956: der
Fotograf steht vor der heutigen Gaststätte "Schorsch" und blickt nach Osten.
Die Hausnummer 81 ist eingenommen von dem Bretterzaun "E. Hegerfeld", das Haus am linken Bildrand ist die Nummer 79 (Haus mit Hofdurchfahrt).
Die Gebäude am rechten Bildrand stehen auch heute noch an der Kreuzung
und stammen ebenfalls aus der Nachkriegszeit.
|
Ansicht von 1956 ohne Lohring-Haus
© Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum, Bildarchiv
|
Foto: Bildarchiv Cekade mit freundlicher Genehmigung Schöning Verlag Lübeck
|
Das Hochhaus an der Wittener Straße 87 (mit dem Hinterhaus Lohbergstraße 16) genau gegenüber der
Einmündung der Christ-König-Strasse wurde 1965/66 gebaut und taucht
zwischen 1970 und 1972 auf dem Stadtplan der Stadt Bochum auf: Die Lohbergstrasse wurde damit von der Wittener Strasse abgetrennt.
Im Gebäude war zunächst über mehrere Etagen ein Hotel ("Hotel Lohring") untergegbracht, der Rest
bestand aus Appartments und Büroetagen -
von 1969 bis 1978 war z.B. auch eine Nebenstelle der Staatsanwaltschaft Bochum im Lohring-Haus untergebracht.
|
Dieselbe Perspektive aus 1956 im Jahr 2012: Die Tankstelle wurde Mitte der 1980er von dem jetzigen Haus Nr. 83 mit der etwas... eigenwilligen Architektur abgelöst.
Spätestens seit 1984 wurde auch der Hotelbetrieb im Lohring-Haus aufgegeben und es werden rund 100 Appartments vermietet, die
teilweise auch noch als Büro genutzt werden.
Jüngeren Bochumern ist die Diskothek "Macao", die in den 1980/90ern im Flachbau untergebracht war noch
ein Begriff, davor die "Ex-Bar", dann "Boogaloo". Nach dem Macao folgten dann "Flic-Flac", "Canape" und 1999-2008 die "Omega Dance Company / Tanzschule Awlime". Nach längerem Leerstand ist seit 2016 der Licht Bazar im Flachbau beheimatet.
Im Juni 2018 taucht das Hochhaus dann in der Presse auf, da es aufgrund der nach der Katastrophe im Grenfell Tower verschärften
Brandschutzanforderungen innerhalb von 14 Tagen komplett geräumt werden muss - rund 65 Menschen verlieren ihr Zuhause. Der Eigentümer,
der das Haus vor einem Jahr erworben hat, plant mit rund zwei Jahren für die Sanierung.
Das Haus links im Bild ist die Hausnummer 79, jetzt rot verklinkert, die Nummer 81 ist das Haus mit den weissen Riemchen am EG.
|
|
|
Quellen:
- Adressbuch der Stadt Bochum, Jahrgänge 1967-1995
- Baujahr der Fahrstühle im Gebäude: 1965
- Online-Architekturführer ruhr-bauten.de, Einträge 617 und 1091
- Fotos aus dem Bildarchiv der Pressestelle der Stadt Bochum
- Stadtpläne der Stadt Bochum im Stadtarchiv
- Auskunft der Oberstaatsanwaltschaft Bochum
- "Mangelhafter Brandschutz: Hochhaus Wittener Straße 87 muss geräumt werden", Bochum.de 26.06.2018 link
- Foto 12/1956: Presse- und Informationsamt der Stadt Bochum, Bildarchiv
- Foto 1968: Bildarchiv Cekade mit freundlicher Genehmigung Schöning Verlag Lübeck
|